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AG Stadthalle
Die Planungen für Umgestaltung und Erweiterung des Erwin-Piscator-Hauses (Stadthalle) laufen auf vollen Touren
Von Juni 2013 bis März 2015 soll das Erwin-Piscator-Haus (Stadthalle) umgestaltet und erweitert werden. Am 17. Juni 2011 hat die Stadtverordnetenversammlung den Rahmen für das Projekt angesteckt. Neben einer Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten für Theater und Veranstaltungsmanagement sollen in Zukunft das Kulturzentrum KFZ und die Tourismusgesellschaft MTM im Erwin-Piscator-Haus ein neues Domizil finden. Der Standort in der Biegenstraße bietet angesichts der aktuellen Stadtentwicklungsplanungen im Nordviertel hervorragende Voraussetzungen für eine Attraktivierung der Stadthalle.
Dadurch, dass die neue zentrale Universitätsbiliothek und die geisteswissenschaftlichen Institute mit 6000 Studierenden und Beschäftigten in der Nordstadt entstehen werden und das Lahnufer zur attraktiven innerstädtischen Grünfläche entwickelt wurde, wird der Standort des Erwin-Piscator-Hauses deutlich an Zentralität gewinnen.
Diese große Chance soll in der Weise genutzt werden, dass parallel zu den Investitionen von Land und Universität die Stadt in das für das kulturelle Leben in Marburg wichtige Erwin-Piscator-Haus investiert. Die stadtplanerische Zielvorstellung für das Nordviertel sieht ein Nutzungsmix vor, das in von hoher Qualität im Sinne von Nähe, Dichte und Vielfalt geprägt ist. Städtisches und universitäres Leben werden durch die Nähe von Leerräumen, Wohnungen, Dienstleistungen, Kunst-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen attraktiviert.
Mit der Neugestaltung des Erwin-Piscator-Hauses sollen mit erster Priorität die dort bereits vorhandenen Funktionen gestärkt und optimiert werden. Das hessische Landestheater soll im zentralen Bereich der Innenstadt wahrnehmbar repräsentiert sein. Das Erwin-Piscator-Haus als Spielstätte wird deutlich aufgewertet. So soll unter anderem der „kleine Saal“ in Zukunft über das Erdgeschoss barrierefrei erreichbar sein. Der Weg über das Foyer und den abgesperrten Rang im 1. Obergeschoss, wer die Besucher/innen gegenwärtig den Zugang zum Theatersaal als unangenehm empfinden lässt, erfolgt über das Erdgeschossfoyer. Dort können in der Pause dann auch die gastronomischen Angebote wahrgenommen werden. Die großzügige Freifläche am Rand der Biegenstraße, die in Zukunft zusammen mit dem Vorplatz des Audimax eine räumliche Einheit bilden soll, kann ebenfalls in die Pausengestaltung einbezogen werden. Ein zusätzlicher Magazinraum wird als Anbau an die Bühne die Organisation des Theaters flexibilisieren.
Die städtische Tourismusgesellschaft MTM wird ein Front-Office im Erdgeschoss und weitere Räume im Obergeschoss erhalten. Die hohe Kunden-Frequenz der Tourist-Information sorgt für eine durchgängige Belebung der Stadthalle von Morgens bis Abends. Für die Tourismusgesellschaft ergeben sich für Beratung, Verkauf, Marketing und Verwaltungsarbeit weitere räumliche Synergien, die für touristische und andere Präsentationen genutzt werden können. Die Verortung der Tourismusgesellschaft im Erwin-Piscator-Haus und damit auch im Campus Firmanei stellt einen positiven Bezug zum Wissenschaftsstandort Marburg dar. Der Tourismus rückt noch mehr ins Blickfeld der Studierenden und deren Umfeld. Das dieser Zielgruppe zugewande Angebot kann auch besser wahrgenommen und ausgebaut werden, liegt es doch strategisch vorteilhaft in bester Lauflage zwischen Mensa, dem Hörsaalgebäude, der neuen UB und Aufzugsanlagen zur Wasserscheide und zur Reitgasse. Das größere Raumangebot wird in Zukunft deutlich interessanter für Tagungen und Kongresse sein, egal ob Sie einen Bezug zum Tourismus, zur Bildung oder zur Wirtschaft haben.
Durch die Erweiterung des Erwin-Piscator-Hauses erhält neben MTM auch das Kulturzentrum KFZ ein neues Domizil. Im Untergeschoss entsteht ein Saal, der 300 Besuchern Platz bieten wird. Für die Martin-Luther-Schule sind im 1. Obergeschoss und im Dachgeschoss jeweils zwei Klassenräume vorgesehen. Ansonsten sollen die Raumangebote gegenseitig flexibel genutzt werden. Davon werden Schule und Veranstaltungsmanagement profitieren.
Auch wenn der Baubeginn erst für 2013 vorgesehen ist, laufen zurzeit die Planungsarbeiten auf Hochtouren. Neben dem Architekturbüro, das nach einem europaweit ausgelobten Planungswettbewerb beauftragt worden ist, wurden Projektsteuerungsbüro, Statiker, Energieplaner, Akustiker etc. beauftragt.
Es war die richtige Entscheidung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, die 1969 als herausragende Leitung der Nachkriegsjahrzehnte entstandene Stadthalle zu erhalten und modernen Anforderungen anzupassen. Allerdings stellt die Umgestaltung bestehender Gebäude immer auch eine besondere technische Herausforderung dar. Um den Bauablauf effizient und mit technischer, wirtschaftlicher und zeitlicher Präzision zu planen, arbeitet ein interdisziplinäres Planerteam zurzeit intensiv an den Entwürfen. So kann erreicht werden, dass unter Berücksichtigung der langen Fristen einer europaweiten Ausschreibung ab dem 1. Juli 2013 ein schwungvoller Baubeginn zur Modernisierung des Erwin-Piscator-Hauses erfolgt.
Nähere Auskünfte und Informationen erhalten Sie unter: Tel. 06421 201-1600