Universitätstadt Marburg

© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg „Wir sind höchst erfreut, Sie alle heute hier in Marburg begrüßen zu dürfen. Während Ihrer Zeit in unserer historischen Stadt wünschen wir Ihnen tolle Begegnungen, ein erfolgreiches Training und vor allem eine gute Zeit“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zur Begrüßung der Delegation aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Die rund 150 Gäste waren zu einem offiziellen Empfang in den Fürstensaal des Landgrafenschlosses geladen, bevor es zu einem gemeinsamen Grillen zum Spiegelslustturm ging. Stadträtin und Sportdezernentin Kirsten Dinnebier begrüßte die Gäste bereits am Frankfurter Flughafen und begleitete die Delegation nach Marburg. Auch Landrat Jens Womelsdorf hieß die Delegationsmitglieder herzlich willkommen und wünschte ihnen viel Erfolg für die anstehenden Weltspiele. Denn die Besucher*innen haben sich für die Special Olympics World Games qualifiziert: die größte inklusive Sportveranstaltung weltweit, die in diesem Jahr erstmals in Deutschland stattfindet – vom 17. bis 25. Juni in Berlin.

© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Im Rahmen des Host-Town-Programms ist die Delegation für die Zeit vor den Spielen nach Marburg gekommen, um in der Universitätsstadt zu trainieren sowie die Marburger Geschichte, Kultur und die Bürger*innen kennenzulernen. Die Stadt Marburg ist eine von rund 200 Host Towns in Deutschland gewesen und hat eine der größten Delegation beherbergt. Während ihres Aufenthalts bot die Universitätsstadt den Besucher*innen ein abwechslungsreiches Programm.

Organisation, Stadtbild und Krümelkuchen überzeugen

„Auch, wenn nicht immer alles nach Plan lief, sind wir zufrieden damit, wie alles geklappt hat, am Ende war es eine runde Sache. Die Rückmeldungen, die wir bisher von unseren Gästen erhalten haben, sind sehr positiv“, resümierte Jana Kahler vom Fachdienst Sport über das Host-Town-Programm in Marburg. Diesen Eindruck bestätigt auch das Delegationsmitglied Eenas El Sheakh: „Wir sind sehr herzlich empfangen worden und haben uns hier in Marburg wohlgefühlt. In den letzten Tagen gab es für uns viel zu sehen, viel Spaß, es war sehr kulturreich und die Trainings liefen auch gut. Wir würden uns darüber freuen, mit der Stadt weiterhin in Kontakt zu bleiben.“ Höhepunkte des Aufenthaltes seien der Wald am Spiegelslustturm, das Orgelkonzert in der Elisabethkirche und vor allem der Krümelkuchen gewesen, den es zum Empfang am Schloss gegeben hatte. „Seitdem haben unsere Mitglieder überall in Marburg nach dem Krümelkuchen gesucht und gefragt. Den haben sie wirklich geliebt“, so El Sheakh. Einigen habe die Stadt so gut gefallen, dass sie gemeinsam mit ihren Familien für einen Urlaub nach Marburg zurückkehren möchten.

Host-Town-Programm schafft Begegnung

© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Doch die Gäste aus den VAE wollten nicht nur etwas von der Stadt sehen, sondern haben sich auch den Kontakt zu den Marburger*innen selbst gewünscht. Und so waren die internationalen Sportler*innen bei den öffentlichen Trainings am Dienstag und Mittwoch zum Greifen nah. Für 19 von insgesamt 26 Sport-Disziplinen, die bei den Weltspielen vertreten sind, trainierten die Athlet*innen in der Universitätsstadt, darunter beispielsweise Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen, Segeln, Reiten, Power Lifting, Roller Skating und Tischtennis. Doch nicht nur bei den Trainings suchten die Sportler*innen den Kontakt.

Den Höhepunkt bildete das große Sport- und Begegnungsfest im Georg-Gaßmann-Stadion. Passend zum „Tag der Inklusion“ feierten die Marburger*innen gemeinsam mit den Delegationsmitgliedern aus den VAE die Freude am Sport – ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Auf dem Fest gab es ein buntes Mitmachprogramm: Seifenblasenkunst, Fußball-Darts, ein Menschenkicker, Ballonkunst, Zauberei, der KOMBINE-Bewegungsbus und eine Kunstaktion. Zudem lud der Sportkreis Marburg-Biedenkopf zu einem gemeinsamen inklusiven Aufwärmprogramm ein. Die Sportfreunde Blau/Gelb Marburg traten in einem freundschaftlichen Fußballspiel gegen das Team der Lebenshilfe Marburg an. Die Lebenshilfe war ebenso wie die Marburger Moschee auch mit einem Informationsstand auf dem Fest vertreten, um über ihre Arbeit und das Thema Inklusion zu informieren.

Getanzt wurde zu der Musik des inklusiven DJ-Teams Julian Hoos und Michael Maegerlein, der Boptown Cats und des DJs Björn Göbel. Bernd Waldeck, Julian Pott, Manuel Fichtner und Fadi Einuz, der die Moderation ins Arabische übersetzte, führten durch das Programm.

Bereit für die Weltspiele in Berlin

© Stefanie Ingwersen, Stadt MarburgAm Abend vor der Abreise lud die Stadt Marburg ihre Besucher*innen aus den VAE zu einem gemeinsamen Dinner ins Erwin-Piscator-Haus. „Das war eine sehr emotionale Zeit, die uns viele neue Erlebnisse, Erfahrungen und Einblicke in den Sport gewährte“, sagte Dinnebier während der Verabschiedung. Sie danke jeder und jedem Einzelnen für das herzliche Miteinander. „Die Stadt Marburg wünscht allen Athlet*innen viel Erfolg bei den Weltspielen. Lasst uns durch Freude an Bewegung und Begegnung gemeinsam Inklusion leben und ein Zeichen für gleichberechtigte Teilhabe setzen“, so Dinnebier weiter. Auch Mitglieder aus der Delegation sprachen abschließende Worte.

© Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg Nun ist das Host-Town-Programm beendet und die Delegation ist auf dem Weg nach Berlin, um an den Special Olympics World Games teilzunehmen. Doch nicht nur die Delegation fährt in die Bundeshauptstadt, sondern auch Mitarbeiter*innen des Fachdienstes Sport sowie einige Volunteers (Freiwillige), die die Gäste aus den VAE bis zu ihrem Hotel in Berlin begleiten. Zudem hat sich das Handicap-Team des BC Marburg für die Weltspiele qualifiziert und ist ebenfalls auf dem Weg nach Berlin. Hessenweit vertreten insgesamt 13 Sportler*innen – davon fünf aus Marburg – Deutschland bei den Weltspielen.

Die Stadt Marburg dankt allen Beteiligten, die bei der Planung und Durchführung des Host-Town-Programms in Marburg unterstützt haben: der Marburger Moschee, der Muslimischen Hochschulgemeinde, der Lebenshilfe Marburg-Biedenkopf, der Philipps-Universität Marburg, der Marburg Stadt Land Tourismus (MSLT) GmbH, dem Stadtmarketing, dem Sportkreis Marburg-Biedenkopf und Vertreter*innen aus Sportvereinen. Besonderer Dank gilt auch den mehr als 50 Freiwilligen, die die Sportler*innen während ihres Aufenthalts in Marburg sowie bei der Fahrt nach Berlin zur Seite stehen. Auch bedankt sich die Stadt bei der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, die das Programm mitgesponsert hat, und dem Autohaus Schubert, das Shuttles für die Transportwege zur Verfügung stellte.