© Stadtarchiv Marburg
Der Erhalt des historischen Bauwerks steht im Fokus
Die Weidenhäuser Brücke ist eines der größten und wichtigsten Bauprojekte, die aktuell in Marburg anstehen. Das Bauwerk wird ab dem 26. Februar grundhaft saniert, die historischen Brückenbauteile restauriert und teilweise rekonstruiert.
Die Erhaltungsmaßnahme ist unbedingt nötig, da der Sandstein des Bauwerks bereits durch Streusalz angegriffen ist, das mit Tauwasser durch Risse in der Oberfläche gelangt. Seit längerem ist die Brücke schon für Lkw, die schwerer als 30 Tonnen sind, gesperrt.
Bei den anstehenden Bauarbeiten gibt es einiges zu tun: Die historische Sandsteinbrücke aus dem Jahr 1891/92 wird statisch ertüchtigt und verstärkt. Zugleich sollen die historischen Brückengesimse aus Naturstein erhalten und optisch in das Gesamtbild eingefügt werden. Ebenso werden die schmiedeeisernen Geländer restauriert und mit verstärktem Handlauf wieder eingebaut.
Teile der bisherigen Fußgängerunterführung und der Treppenanlage aus Stahlbeton im Südwesten der Weidenhäuser Brücke werden zurückgebaut. Dadurch sollen der historische Brückenbogen und der Landpfeiler mit ihren Zierelementen schonend freigelegt und denkmalgerecht restauriert werden.
Um das Bild zu komplettieren, werden in diesem Bereich auch Gesimse und Geländer rekonstruiert. Der obere Teil der Stahlbetontreppe wird durch eine neue Stahltreppe ersetzt. Das Zwischenpodest allerdings wird erhalten. Darunter befindet sich ein Pumpenkammerbauwerk.
Die neue Fußwegverbindung wird entlang der Nordseite der Brücke verlaufen. Dafür wird ein Steg als eigenständiges Bauwerk errichtet und mit Stahlkonsolen in das Brückenbauwerk eingebunden. Der Steg dient insbesondere der optischen Aufwertung der Brücke, da er seitlich verlaufende Rohre verdeckt. Bis zum später geplanten Ausbau des Rudolphsplatzes endet der Gehweg, der über den Steg geführt wird, westlich der Brücke. Um das tieferliegende Gelände erreichen zu können, wird eine provisorische Treppe gebaut.
Wichtig ist der Stadt, dass die Originalsubstanz der Brücke bei den Bauarbeiten erhalten wird, ebenso wie die vorhandenen Bäume. Alle Mauerwerke bleiben erhalten. Abbrucharbeiten beschränken sich auf den Rückbau der Gesimse und – soweit unvermeidbar – auf die Natursteine der obersten Mauerwerksschicht.
Die originalen Bauteile und Gestaltungselemente werden während der Bauarbeiten geschützt oder sicher eingelagert. Werksteine, teilweise mit Zierwerk, wurden in der Vergangenheit an der kompletten Nordseite und teilweise an der Südseite entfernt. Diese sollen rekonstruiert werden, damit das historische Erscheinungsbild der Brücke wiederhergestellt wird.
Die Brücke mit ihren dreieinhalb Segmentbögen soll wieder optisch so aussehen, wie Stadtbaumeister Louis Broeg sie im 19. Jahrhundert geplant hat. Die Stadt und die Denkmalschutzbehörde werden die Bauarbeiten der beauftragten Firma daher eng begleiten.
![Weidenhäuser Brücke Die Weidenhäuser Brücke wird ab 26. Februar saniert © Universitätsstadt Marburg](https://www.marburg.de/static/static/bilder/content/blank.gif)